„Wie läuft so ein Gruppe eigentlich ab?“
„Was kommt auf mich zu?“
Das erste Mal in eine Selbsthilfegruppe zu kommen, heißt immer auch sich in eine nicht vertraute Situation zu begeben. Alle Teilnehmer kennen die Aufgeregtheit, die Anspannung oder gar die Angst vor dem ersten Gruppenbesuch.
Darum wollen wir hier kurz beschreiben, wie Du zu uns kommst und wie so eine Gruppe abläuft bzw. „was Dich bei uns erwartet“.
Die Kontaktaufnahme
Zunächst hast Du Dich entweder an unseren Moderator Norbert oder an die Kibis gewandt und hast dort die Adresse unseres Gruppenraums erfahren und konntest auch schon erste Fragen klären. Das ist der erste große Schritt! Ob Du diesen per Telefon oder per E-Mail „gehst“, steht Dir dabei frei.
Oft erleben wir, dass nach der ersten Kontaktaufnahme Betroffene dann doch nicht in der Gruppe erscheinen. Das ist normal und es ist doch allzu verständlich, da es immer auch ein Schritt ins Ungewisse ist und mit Ängsten verbunden ist! Deshalb sei an dieser Stelle darauf verwiesen, dass es völlig in Ordnung ist auch zu einen späteren Zeitpunkt in der Gruppe zu erscheinen, selbst wenn Du Deinen zugesagten Erstbesuch nicht eingehalten hast! Dafür braucht sich niemand zu rechtfertigen!
Das „Davor“
Du kannst einfach zur „Gruppenzeit“ beim Gruppenraum erscheinen. Unser Moderator Norbert ist in der Regel schon eine halbe Stunde früher im Gruppenraum, um für die Gruppe Getränke vorzubereiten und den Tisch zu decken. (Danke, Norbert!) Und natürlich ist das eine ruhige Zeit in der Erstteilnehmer schonmal “Atmosphäre schnuppern“ können und in der Norbert oder ein anderer Teilnehmer auch gern eine kleine Einführung gibt. Hier ist Raum zum Plaudern und ersten Bekanntmachen mit den nach und nach ankommenden Gruppenteilnehmern.
Die Moderation
Die Gruppe wir von einem Moderator geführt, d.h. einer der Gruppenmitglieder erklärt sich bereit sich eine Gruppenstunde lang um den Ablauf zu kümmern und auf die Einhaltung der Regeln zu achten. Im Allgemeinen moderiert Norbert die Gruppen, aber weil er natürlich auch mal „nur Teilnehmer“ sein möchte und dies das Grundprinzip einer Selbsthilfegruppe trifft („Jeder hat die gleichen Rechte und Pflichten für das gelingen der Gruppe!), ist jeder der Teilnehmer eingeladen ein Treffen lang die Gruppe zu moderieren. (Absolut freiwillig!) Das bringt Abwechslung und ist für jeden eine schöne Erfahrung!
Bitte beachte aber stets, dass selbst mit Moderator jedes Gruppenmitglied ebenso für den Ablauf und die Einhaltung der Regeln verantwortlich ist!
Die Einführungsrunde
Wenn die Gruppe sich dann zusammengefunden hat, wird mit einer Einführungsrunde gestartet. D.h. jeder hat hier die Möglichkeit kurz zu erzählen, wie es ihr/ ihm in der Zeit seit der letzten Gruppe ergangen ist und jeder hat hier die Möglichkeit zu sagen, ob es ein Thema gibt, dass er in der Sitzung angesprochen wissen möchte! Dies wir dann notiert, so dass jeder weiß, dass hierfür Raum eingeplant ist. Wenn neue Teilnehmer in der Gruppe erscheinen, so ist es meist so, dass jeder ganz kurz etwas zu seiner Geschichte sagt. Ganz wichtig hierbei: Jeder sagt nur das, was er preisgeben möchte und niemand muss sich genötigt fühlen etwas zu erzählen! Man darf mal schweigen! Ganz wichtig in der Einführungsrunde: Es wird nicht kommentiert, d.h. jeder bleibt bei sich! Für Unterhaltung und Diskussion sowie Fragen ist nach der Einführung dann jede Menge Zeit!
Meist sind es 1-3 Themen oder Probleme, die von den Teilnehmern gewünscht werden bzw. angesprochen werden sollen. Der Moderator klärt dann mit der Gruppe nach der Einführungsrunde kurz ab in welcher Reihenfolge vorgegangen werden soll, bzw. „wer anfangen darf“. Außerdem „wacht“ der Moderator“ darüber, dass alle Themen in der Gruppenzeit auch tatsächlich drankommen. Niemand soll nach Hause gehen, ohne dass er über sein Problem sprechen konnte!
Die Gruppenzeit
Wir arbeiten in der Gruppe mit Meldungen, d.h. jeder der etwas sagen möchte meldet sich, der Name wir in einer Liste notiert und dann ist jeder der Reihe nach dran. D.h. Wortmeldungen sind nur möglich mit vorheriger Meldung und nur, wenn der Vorredner auch deutlich zu verstehen gegeben hat, dass er alles gesagt hat, was er sagen wollte! Der Moderator achtet auf die Einhaltung der „Meldungsreihenfolge“.
Das mag etwas steif klingen, sichert aber eine achtungsvolle Kommunikation und stellt sicher, dass niemand im Wort unterbrochen wird und beugt auch allzu spontanen Wortäußerungen anderer Teilnehmer vor, die, wie wir alle wissen, nur allzu menschlich sind. Außerdem beschäftigen wir uns oft mit wichtigen, belastenden Themen, so dass wir sicherstellen möchten, dass auch jeder genug Raum für sich hat. Zudem haben so auch schüchterne Teilnehmer oder Teilnehmer denen es gerade nicht gut geht, die Möglichkeit ohne große Anstrengung „zu Wort zu kommen“. Unserer Erfahrung nach entsteht so eine wirklich harmonische und konstruktive Gruppenarbeit.
Es kann natürlich mal vorkommen, dass niemand ein aktuelles Thema hat, dass er besprechen möchte. Dann ergreift auch mal Norbert das Wort und berichtet z.B. über einen Fachartikel, der dann Grundlage einer anschließenden Diskussion sein kann. Und natürlich hat auch jeder andere Teilnehmer das Recht das gleiche zu tun! Jeder trägt zum Gelingen der Gruppe bei und neue Impulse sind immer willkommen. So kann es auch mal ein Gedicht, eine Geschichte, eine Übung oder ein Film sein, der/die Abwechslung bringt!
Die Schlussrunde
Gegen Ende der Gruppenzeit hat nochmal jeder Teilnehmer die Möglichkeit ganz auf sich selbst zu schauen: in der Schlussrunde! Hier wird nicht mehr kommentiert und es werden auch keine neuen Themen mehr begonnen! Jeder darf nun berichten, wie es ihm mit der Gruppe und den Themen ergangen ist und darf nochmal in kurzer Form loswerden, was er der Gruppe bis zum nächsten Treffen noch mitteilen möchte.
Das „Danach“
Die Gruppe ist nun beendet und die Gruppenmitglieder verabschieden sich nach und nach. Manchmal „klönt“ man auch noch ein wenig weiter, nun allerdings nicht mehr über Themen der Gruppenstunde! Dies ist meist die Zeit für ein paar private Worte untereinander. Das ist kein Zwang und ist auch jedem freigestellt, kann aber einen schönen Abschluss des Abends darstellen!
Außerdem freut sich Norbert darüber, wenn 1-2 Leute helfen das Geschirr abzuwaschen!
...und unser "Gruppenschwein" ,
das immer auf dem Tisch bereit steht, freut sich jetzt noch über ein paar Cents,
um die Kosten für Kaffee, Tee, Wasser und Kekse zu decken...!
Ansonsten ist Gruppe natürlich komplett kostenfrei!!!